Vor elf Jahren machte ich mich mit dem Velo auf den Weg nach Australien. Unter anderem um nicht zu fliegen, um CO2-Emissionen zu vermeiden. Im August mache ich mich mit einem Segelboot auf den Weg nach Australien. Unter anderem um nicht zu fliegen, um CO2-Emissionen zu vermeiden. Eigentlich die gleiche Geschichte, wie langweilig!
Kürzlich überlegte ich also, was sich denn geändert hat sei meiner letzten Reise. Auf den ersten Blick nichts. Ok, die Themen in den Medien haben ein wenig geändert: andere Präsidenten, andere Kriege. Und die Medien selbst haben geändert, es gibt nun Facebook, Twitter, Smartphones, etc. Und Kyoto heisst nun Paris. Aber einmal abgesehen davon, hat sich unser Alltag irgendwie spürbar geändert woraus wir schliessen könnten, dass wir uns den Problemen des Planeten ernsthaft annehmen? Teureres Benzin oder Heizöl vielleicht? Kerosinsteuer? Weniger Autos? Weniger Flugverkehr? Quotenregelungen sogar? Fehlanzeige! Alles noch beim Alten, weiter wie bisher. Aber warum eigentlich nicht? Es geht uns ja gut...
Dann schaute ich auch noch auf ein paar Zahlen und musste feststellen, es hat sich eben doch etwas geändert: Die CO2-Konzentration der Atmosphäre hat von etwa 385 auf 410ppm zugenommen (+6,5%). Die globale Durchschnittstemperatur hat um etwa 0,3°C zugenommen (viermal wurden neue Rekorde gemessen: 2010, 2014, 2015 und 2016), die Gletscher und das Polareis schmelzen schneller als je zuvor... Und ach ja, ein Detail ganz so nebenbei: Es leben heute fast eine Milliarde Menschen mehr auf dem Planeten (+15%), welche ebenfalls mit Nahrungsmittel und Energieressourcen versorgt werden wollen. Und die selbstverständlich alle auch am selben Wohlstand teilhaben wollen, wie wir...
Ich geh dann mal segeln...
Kandidat Grossratswahlen Stadt Bern
27. März 2022
We Need Trees Association
Treasurer