Ob klimatische Notwendigkeit, langfristige Versorgungssicherheit oder volkswirtschaftliche Vernunft, meine Energiepolitik orientiert sich an der Vision einer Versorgung zu 100% mit erneuerbarer Energie. Erneuerbare Energie ist die Energie, die uns täglich zufällt, eine Art "Energie-Einkommen", im Gegensatz zu fossilen oder mineralischen Energievorräten, welche sich über Jahrmillionen zu einem "Rohstoff-Vermögen" angehäuft haben.
Eine Volkswirtschaft, die darauf aufbaut innert weniger Jahrzehnten das Rohstoff-Vermögen zur Energieversorgung zu verbrennen, hat so wenig Zukunftschancen, wie ein Unternehmen, das seine Löhne aus dem Aktienkapital bezahlt. Genauso wie ein Unternehmen langfristig in der Lage sein muss, seine Betriebskosten über Erträge zu decken, müssen wir als wirtschaftlich aktive Gesellschaft in der Lage sein, unsere Betriebsenergie über Energieerträge aus Sonne, Wind und Wasserkraft zu decken, statt das Energiekapital aufzubrauchen. Dies ist möglich und finanzierbar, wenn die Politik dazu die richtigen Anreize und Instrumente schafft. Eine fossil- und atomenergiefreie Wirtschaft muss das Ziel sein, und zwar in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität gleichermassen:
Strom:
Die Schweiz produziert bereits heute rund 60% des Stroms aus erneuerbaren Energien, hauptsächlich aus Wasserkraft. Mit attraktiven Rahmenbedingungen für den Ausbau von Sonne-, Wind- und Wasserkraftwerken kann die Kernenergie zu 100% mit Strom aus einheimischer Produktion ersetzt werden. Dazu braucht es neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien auch eine klare Strategie für die Stilllegung von bestehenden Kern- und Kohlekraftwerken, damit nicht marktschädliche Überkapazitäten entstehen.
Wärme:
Feuerungen (auch mit Holz) produzieren Wärme bei meist unnötig hohen Temperaturen. Sie machen nur dort Sinn, wo Wärme für industrielle Prozesse benötigt wird. Bei einem niedertempera-turigen Wärmebedarf wie für die Raumheizung sind Wärmepumpen sehr effizient. Mit geringem Einsatz von elektrischer Energie können Gebäude mit der Wärme aus der Umgebung beheizt werden. Dort wo lokal keine geeigneten Wärmequellen zur Verfügung stehen braucht es warme oder kalte Fernwärmenetze, um die (Ab)Wärme aus Industrie, Boden und Gewässer in die Häuser zu bringen. So ist eine zu 100% erneuerbare Wärmeversorgung möglich.
Mobilität:
Im Verkehrsbereich gehört der Verbrennungsmotor endgültig auf den Misthaufen der Vergangenheit. Mit einem thermodynamisch bedingten Wirkungsgrad von maximal um die 25% hat er genauso wie die Glühbirne keine Zukunft. Ein Auto mit Verbrennungsmotor produziert auch im Leerlauf noch etwa soviel Wärme, wie die Zentralheizung eines modernen Einfamilienhauses. Autos sind aber nicht zum Heizen gebaut, sondern für die Fortbewegung. Der Elektromotor schafft dagegen einen Wirkungsgrad von nahezu 100% und gewinnt beim Bremsen Energie zurück. Die aktuellen Diesel- und Benzinkutschen verbrauchen rund 4-5 mal soviel Energie bei weniger Fahrkomfort als moderne Elektrofahrzeuge.
Fazit: Fossile Energie braucht es technisch nicht mehr. Sie ist ineffizient und teuer, erst recht wenn wir die Kosten der Klimaeffekte richtig einrechnen. Der konsequente Ausstieg aus der fossilen Energie ist das logische Ziel. Die Nutzung erneuerbarer Energien ist heute auch kein unerschwinglicher Luxus mehr, sondern der eigentliche Schlüssel zu mehr Lebensqualität und Wohlstand.
Eine zweite Gotthardröhre braucht es nicht. Sie ist schlicht zu teuer. Der Gotthard ist aber der falsche Ort, um das Verkehrsvolumen auf dem Strassennetz zu regulieren. Vielmehr muss bereits dort, wo die Menschen wohnen (in den Städten und Agglomerationen) die Verkehrsinfrastruktur so gestaltet werden, dass wir nicht vom Auto abhängig werden und für eine Reise in den Süden gar nicht erst die Autobahn wählen.
Die Städte sind der "natürliche Lebensraum" des Menschen und sollen für maximale Aufenthaltsqualität für den Menschen gebaut werden. Das heisst, die urbane Verkehrsinfrastruktur muss sich primär an den Bedürfnissen des Fuss- und Veloverkehrs ausrichten. Besteht gleichzeitig ein attraktives Angebot an öffentlichen Verkehrsmittel und Carsharing-Dienstleistungen, verzichtet die Mehrheit der städtischen Bevölkerung gerne auf den Besitz eines eigenen Motorfahrzeuges.
Soweit im öffentlichen Raum noch Parkplätze für den motorisierten Individualverkehr (MIV) zur Verfügung gestellt werden, sollten diese grundsätzlich mit einer geeigneten Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ausgestattet sein. Nur so kann der MIV zukünftig in den Städten ohne Lärm- und Luftbelastung stattfinden und nur so können die energiepolitischen Ziele auch im Mobilitätsbereich erreicht werden.
Ein starker und selbstbewusster Zivildienst schafft gesellschaftliche Integration und bietet soziale Sicherheit. ...
Umsichtige Finanzpolitik für eine nachhaltige Sicherung der Sozialwerke und der Qualität der öffentlichen Infrastruktur. ...
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27. März 2022
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